Irland Route 6 –  Etappe - Tralee - Adare

Irland Route 6 – Etappe - Tralee - Adare


Irland - Zwischenstation in Adare


Rückreise von Tralee Richtung  DublinIrland - Zwischenstation in AdareObwohl heute, am 12. Juni 2012 erst der vorletzte Tag unserer Irland-Rundreise war, waren alle Teilnehmer mehr oder weniger schon auf "Rückreise" eingestellt und so war es dann eigentlich auch. Heute stand uns mit rund 300 Kilometer die längste Tagestour bevor, nämlich von Tralee im Westen quer über die Insel zurück nach Dublin. Und dann war laut Reise-Kurzbeschreibung der frühe Nachmittag für uns reserviert, um die Hauptstadt (also Dublin) zu erkunden.

Ralph betrachtet die Irland-Karte und vergleicht die Fahrstrecke Richtung DublinSimone, unsere Reiseleiterin, spulte ihre letzten Informationen ab, unter anderem, dass es gegen 19:00 Uhr heute Abend das Essen gereicht wird, dass am letzten Tag für uns das Frühstück um 08:00 Uhr beginnt, dass wir bis spätestens 12:00 Uhr morgens das Zimmer zu Irland - Häuser und Landschaften ziehen am Bus vorbeiräumen hätten, dass die Hamburger dann schon in der Nacht fliegen würden, dass unser Transferbus nach Frankfurt um 12:45 Uhr auf uns warten würde und wir bitte schön pünktlich sein mögen, weil die Transferbusse auch einen eng gesteckten Zeitplan haben ... und ... und ... und. Dann verteilte sie für alle Beurteilungsbogen an die Teilnehmer und meinte: "Hier haben Sie dann die Möglichkeit, mich und den Busfahrer arbeitslos zu machen".

Ja, alles war irgendwie schon auf Abreise eingestellt. Ralph verglich unsere Route nach Dublin mit der Tralee - Adare - immer wieder schöne Häuser mit hohen SteinmauernStraßenführung auf der Karte. Wenn man sich so im Bus umschaute, schienen die meisten in sich gekehrt zu sein; die bisherige Reise hatte doch an die Reserven gezerrt, aber das hatte Simone uns bereits am ersten Tag prophezeit.

Adare - liebevoll hergerichtete HausfassadenImmer wieder sah man links oder rechts wunderschön gebaute Häuser, viele sahen so aus als seien sie noch nicht alt und immer mal wieder schienen diese Schmuckstücke unbewohnt zu sein, ganz sicher eine Folge des wirtschaftlichen Zusammenbruchs vor einigen Jahren. reetgedeckte Häuser in AdareUnd was mich am meisten und immer wieder erstaunte, waren die Steinmauern vor den Grundstücken. Für die Iren mögen derartige Mauern ja eine schön nostalgische Mode-Bauart sein, für mich wirken derartige Mauern wie Gefängnismauern.

Nach gut 80 Kilometer war dann zunächst einmal "Pause" angesagt. Der Busfahrer war von Tralee aus Richtung Limerick gefahren hatte aber 12 Kilometer vor Limerick im Örtchen "Adare" einen Stop eingelegt. Simone erklärte uns, Adare bezeichnet man auch als das schönste Dorf in ganz Irland und sei besonders wegen der reetgedeckten Häuser sehr sehenswert. An diese reetgedeckten Häuser konnte ich mich erinnern, hier waren wir auch durchgefahren, als wir vor drei Tagen von Limerick nach Tralee gefahren sind.

Adare Irland - immer wieder schon hergerichtete Hausfassaden

Adare - schöne HäuserAdare - schöne HäuserJa, bei der Fahrt durch den rund 2.700 Seelen-Ort Adare sah man auch die immer wieder sehr schön und liebevoll hergerichteten Hausfassaden und Vorgärten. Hier in Adare hatten die Hausbesitzer zumeist auch auf die immerzu bombastisch wirkenden Steinmauern weitgehend verzichtet. Oft waren es auch nur Kleinigkeiten, die die Hausfassaden verschönerten, wie beispielsweise immer mal wieder schön bepflanzte Blumenampeln.

Adare - ja die Last mit der schwachen Blase########Adare - auch hier wieder Souvenirläden

In einem, ich würde sagen, Touristenzentrum, hatten alle Reiseteilnehmer mit einer schwachen Blase wieder die Gelegenheit, die Toiletten aufzusuchen, die anderen konnten sich in den angegliederten Souvenirläden nach den letzten Andenken für zuhause umsehen oder auch in einem Restaurant, das wirkte als sei es eine Bäckerei mit großzügiger Bestuhlung, Kaffee bzw. Tee to go trinken.

Die reetgedeckten Häuschen befanden sich direkt gegenüber dem Touristen-Zentrum, allerdings abgeschnitten von einer sehr stark befahrenen Straße. Natürlich war es >>jetzt<< "Pflicht", uns diese Häuschen mal aus der Nähe anzusehen. Ich meine das Simone sagte, bei diesen Häusern habe es sich früher um die Arbeiterhäuser gehandelt. Heute sind sie (soweit sie noch stehen), alle restauriert und zumeist als Souvenirshops oder kleine Teestuben umfunktioniert.

Adare - viel befahrene Straße und parkende AutosAdare - Christiane bewundert die schönen Blumen und BlütenVor diesen Reethäusern standen entlang der viel befahrenen Straße parkende Fahrzeuge auf gekennzeichneten Stellflächen. Während Christiane damit beschäftigt war, sich in einer dieser Souvenirläden noch etwas umzusehen, fotografierte ich diese Autoschlange sowie an einem Fahrzeug auch die hinter der Scheibe angehefteten Zulassungspapiere und das Nummernschild. Simone hatte uns doch erzählt, dass jeder anhand der Ausweispapiere und vor allem auch durch das Nummernschild viele Informationen vom Fahrzeug oder vom Fahrzeughalter erfahren kann. Direkt vom Nummernschild beispielsweise das Baujahr des Fahrzeuges, der Distrikt in dem das Fahrzeug zugelassen ist und dann natürlich auch die Zulassungsnummer.

Irland - aussagekräftige Nummernschilder an den FahrzeugenAdare - Zulassungsnachweise vom PKW hinter der FrontscheibeMeine Aktivitäten wurden von einem jungen Pärchen beobachtet, die daraufhin auf mich zu kamen und mich auf Englisch fragten, ob mit den Fahrzeugen die hier in den Stellflächen standen, etwas nicht in Ordnung sei. Ich antwortete: "I am sorry, i dont speak englisch". Der Mann schaute mich verwundert an, fragte noch einmal in Englisch etwas nach, doch ich konnte ihm jetzt nicht mehr auf Englisch antworten und begann in Deutsch zu stammeln. "Ach, Sie sind Deutscher?", sprach er in einem perfekten Deutsch und beide mussten lächeln. Dann erklärte ich ihm, dass ich mich mehr für die Nummernschilder interessiere, weil man dort bestimmte Informationen ablesen kann und auch das fand er interessant. Es stellte sich heraus, dass dieses junge Pärchen mit einem Mietwagen durch Irland reisten und im Straßenverkehr auch nichts falsch machen wollten.

Adare - Christiane im  Touristenzentrum - im SouvenirshopAdare - Hartwig zeigt auf "seine" VorfahrenNach diesem Erlebnis ging es für Christiane und mich wieder zurück in das Touristenzentrum, wir hatten noch etwas Zeit und ich hatte meinen, zuvor bestellten Kaffee to go noch stehen, weil er mir vorher einfach zu heiß gewesen war. Hier nun traf ich Hartwig, der sehr interessiert auf eine kleine Ausstellungsecke zeigte, in dem die ganz frühen Siedler als Puppen und auf Zeichnungen abgebildet und erklärt waren. Hartwig meinte: "Hier, das sind meine direkten Vorfahren, die Normannen. Er zeigte mir seinen Personalausweis und darauf stand tatsächlich: "Hartwig von Normann".



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